Kloster Corvey
Kloster Corvey
Denkmalschutz

Kulturelle Giganten

UNESCO Welterbestätten in Nordrhein-Westfalen

Deutschland beherbergt 47 UNESCO-Welterbestätten. In Nordrhein-Westfalen finden sich gleich sechs davon sowie vier weitere Monumente von nationaler Bedeutung.

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Sie sind die kulturellen Giganten im Denkmalschutz: Der Aachener Dom, die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl, der Kölner Dom, die Zeche Zollverein in Essen und das Kloster Corvey zeigen die hohe Bedeutung und die kulturelle Vielfältigkeit Nordrhein-Westfalens in Bezug auf den Denkmalschutz. Im Jahr 2021 ist mit dem Niedergermanischen Limes ein sechstes Welterbe in Nordrhein-Westfalen dazugekommen. Mit der Aufnahme in die Liste der UNESCO-Welterbestätten wurde der geschichtliche, künstlerische und architektonische Rang dieser Stätten dokumentiert.

Darüber hinaus verfügt Nordrhein-Westfalen über zwei Nationale Naturmonumente. Nationale Naturmonumente sind geschützte Gebiete, die laut Bundes- und Landesnaturschutzgesetz aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen und wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind. Von besonderer Bedeutung für Nordrhein-Westfalen sind zudem das Hermanns-Denkmal in Detmold und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica, die an der „Straße der Monumente“ liegen.

UNESCO-Welterbe
Aachener Dom

Die Bischofskirche des Bistums Aachen wurde 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Der Dom ist bekannt für seinen einzigartigen Domschatz. Der Aachener Dom hat für die Geschichte und Gegenwart eine besondere Bedeutung: als Grablege Karls des Großen, als Krönungskirche der römisch-deutschen Könige und als Wallfahrtskirche, die alle sieben Jahre Gläubige aus der ganzen Welt anzieht.

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UNESCO-Welterbe Aachener Dom

UNESCO-Welterbe
Schlösser Augustusburg und Falkenlust

Die Schlösser in Brühl gehören zu den bedeutendsten Bauwerken des Barocks und Rokokos in Deutschland. Seit 1984 sind sie mit dem Schlosspark UNESCO-Welterbestätten.

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UNESCO-Welterbe Schlösser Augustusburg und Falkenlust

UNESCO-Welterbe
Kölner Dom

Der Kölner Dom ist seit 1996 als Welterbestätte ausgezeichnet und mit 6,5 Millionen Besuchern jährlich die beliebteste Sehenswürdigkeit Deutschlands. Ein besonderes Ereignis in der jüngsten Geschichte des Kölner Domes war der XX. Weltjugendtag 2005 mit dem Besuch Papst Benedikts XVI. in Köln.

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UNESCO-Welterbe Kölner Dom

UNESCO-Welterbe
Zollverein Essen

Die Zeche und Kokerei Zollverein in Essen sind seit 2001 UNESCO-Welterbe. Seit der letzten Schicht im Jahre 1986 hat sich der Zollverein in eine Stätte für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft verwandelt. Das 55 Meter hohe Doppelbockfördergerüst gilt als Symbol für die Zeche.

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UNESCO-Welterbe Zollverein Essen

UNESCO-Welterbe
Kloster Corvey

Das karolingische Westwerk und die Civitas Corvey sind seit 2014 UNESCO-Welterbe. Corvey war ein bedeutendes karolingisches Kloster, es verfügte über eine der wertvollsten Bibliotheken des Landes.

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Kloster Corvey

UNESCO-Welterbe
Niedergermanischer Limes

Der Niedergermanische Limes ist seit 2021 UNESCO-Welterbe. Die transnationale Welterbestätte umfasst Stätten in Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Rheinland-Pfalz. Seine archäologischen Überreste finden sich in Nordrhein-Westfalen in insgesamt 19 Kommunen. Er war eine der wichtigsten Grenzen des Römischen Reiches. 400 Kilometer lang reichte er von Remagen bis Katwijk an der Nordsee und bestand mehr als 450 Jahre.

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UNESCO-Welterbe Niedergermanischer Limes

Nationales Naturmonument
Bruchhauser Steine

In Olsberg-Bruchhausen im Sauerland liegt das bis 2019 einzige Nationale Naturmonument Nordrhein-Westfalens: das rund 24 Hektar große Gebiet der Bruchhauser Steine. Die Bruchhauser Steine sind ein Boden- und Kulturdenkmal. Die Felsen und Blockfelder sind Lebensraum wild lebender Pflanzen, seltener und gefährdeter Blütenpflanzen, Flechten und Moose.

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Nationales Naturmonument Bruchhauser Steine

Nationales Naturmonument
Kluterthöhle

Seit 2019 hat Nordrhein-Westfalen ein zweites Nationales Naturmonument in Nordrhein-Westfalen. Die Kluterthöhle in Ennepetal ist eine einzigartige Naturerscheinung von bizarrer Schönheit. Die Ausweisung als Nationales Naturmonument unterstreicht ihre bundesweite Bedeutung als naturgeschichtliches Zeugnis und Lebensraum für seltene Tierarten. Zudem besuchen Menschen mit Atemwegserkrankungen oder Allergien die Kluterthöhle, um in der Höhlenluft ihre Beschwerden zu lindern. Die Kluterthöhle hat eine gleich dreifache Bedeutung: Sie ist ein Millionen Jahre altes Zeugnis eines versteinerten Korallenriffs, sie ist Lebensstätte für grundwassergebundene Tierarten und sie ist ein lokaler Publikumsmagnet. Das aus mehreren Höhlen bestehende System hat eine Ganglänge von 7.600 Metern.

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Nationales Naturmonument Kluterthöhle

Nationales Monument
Hermannsdenkmal

Das Hermannsdenkmal bei Detmold ist eines der bekanntesten Denkmäler Deutschlands und ein Monument der Zeitgeschichte. Das Wahrzeichen des Lipperlandes und des gesamten Teutoburger Waldes liegt auf der 386 Meter hohen Grotenburg. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel mit mehr als 500.000 Besuchern jährlich.

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Nationales Monument Hermannsdenkmal

Nationales Monument
Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica wurde durch die damalige preußische Provinz Westfalen von 1892 bis 1896 errichtet. Das insgesamt rund 88 Meter hohe Denkmal reiht sich ein in die Riege der deutschen Nationaldenkmäler und markiert das „Tor zu Westfalen“.

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Nationales Monument Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Fortschreibung der deutschen
Tentativliste Verfahren in Nordrhein-Westfalen

Im Oktober 2019 beschloss die zweite Kulturministerkonferenz, die deutsche Tentativliste für zukünftige UNESCO-Welterbestätten fortzuschreiben. Bei der deutschen Tentativliste handelt es sich um die zwischen den sechzehn Bundesländern abgestimmte Liste der Objekte, die der UNESCO von der Bundesrepublik Deutschland in den nächsten Jahren als zukünftige Welterbestätten vorgeschlagen werden sollen.

Um entsprechende Vorschläge auszuwählen, entschied das Ministerium, ein offenes und transparentes Verfahren zu wählen. So wurde im Dezember 2019 ein Aufruf an alle interessierten Kommunen und sonstigen Institutionen in Nordrhein-Westfalen gerichtet, Anträge für infrage kommende Stätten einzureichen.

Alle Anträge auf Landesebene wurden zunächst durch eine unabhängige Fachjury beurteilt, um die Qualität des Auswahlverfahrens im Sinne der Ziele des Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt zu gewährleisten. Nachfolgend finden Sie den Abschlussbericht der Fachjury.

Baukulturelles Erbe
Das Land als Denkmalschützer

Als Eigentümer steht das Land Nordrhein-Westfalen in der Verpflichtung, sein baukulturelles Erbe zu schützen, zu pflegen und sinnvoll zu nutzen. Darüber hinaus trägt das Land die Bauunterhaltungspflicht für Baulastverpflichtungen, die im Eigentum der Kirchen stehen und kirchlichen Zwecken dienen. Im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums befinden sich bedeutende Denkmäler aus verschiedenen Kunst- und Bauepochen, darunter die UNESCO-Welterbestätte Schlösser Augustusburg und Falkenlust mit den zugehörigen Parkanlagen in Brühl.

Auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens hat es insbesondere vom 12. bis zum 14. Jahrhundert zahlreiche Klostergründungen gegeben. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden fast alle mittelalterlichen Klosteranlagen durch Um-, Erweiterungs- und Neubauten vergrößert und in barocken Großformen neu gestaltet. Im Zuge der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging das Vermögen der Klöster auf den jeweiligen Landesherrn und in der Folgezeit auf den preußischen Staat, dessen (Teil-)Rechtsnachfolger das Land Nordrhein-Westfalen ist, über. Dem Land Nordrhein-Westfalen gehören in der Reihenfolge der Entstehungsjahre unter anderem folgende Kirchen:

  • die ehemalige Stiftskirche der ersten rechtsrheinischen Prämonstratenser Cappenberg in Selm (Anfang des 12. Jahrhunderts),
  • die Doppelkirche in Bonn-Schwarzrheindorf (1148 bis 1151),
  • die ehemalige Zisterzienserkirche Mariä Himmelfahrt in Harsewinkel-Marienfeld (1222 geweiht),
  • die Margarethenkapelle am Wittekindsberg in Porta Westfalica-Barkhausen,
  • die ehemalige Zisterzienser-Abteikirche Sankt Mariä Himmelfahrt in Odenthal/Altenberg (Altenberger Dom), gebaut in den Jahren 1255 bis 1379,
  • die ehemalige Stiftskirche Fröndenberg (1230 bis 1262),
  • das Kloster Marienthal in Hamminkeln, dessen Kirche in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut wurde,
  • die ehemalige Abteikirche in Essen-Werden, die jeweils zur Hälfte dem Land Nordrhein-Westfalen und der Kirchengemeinde gehört; sie ist in verschiedenen Bauphasen entstanden und stellt sich heute als dreischiffige spätromanische Emporenbasilika (1275 geweiht) mit Vierungsturm und ottonischem Westwerk (10. Jahrhundert) dar,
  • die katholische Pfarrkirche Sankt Andreas in Düsseldorf, ab dem Jahr 1622 durch Herzog Wolfgang Wilhelm für die Jesuiten und zugleich als Hof- und Grabkirche erbaut,
  • die 1627/28 erbaute Wallfahrtskirche auf dem Kreuzberg in Bonn, der 1746 bis 1751 ein Stiegenbau mit triumphbogenartig ausgebauter Fassade vorgelagert wurde (Heilige Stiege),
  • die Observantenkirche in Münster, 1698 errichtet,
  • die Namen-Jesu-Kirche in Bonn, eine ehemalige Jesuitenkirche vom Ende des 17. Jahrhunderts,
  • die Theresienkirche in Aachen, 1739 bis 1748 von Laurenz Mefferdatis errichtet, mit der Ausstattung von Johann Joseph Couven,
  • die Wallfahrtskirche Sankt Adelheidis in Bonn-Pützchen, eine ehemalige Karmeliterkirche aus dem 18. Jahrhundert, die nach einem Brand im Jahr 1887 und nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg jeweils wiederaufgebaut wurde.
     

Schloss Augustusburg steht seit 1949 als Rechtsnachfolge des Landes Preußen im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Jagdschloss Falkenlust hat das Land 1960 aus Privatbesitz zurückerworben. Die Schlösser Augustusburg und Falkenlust mit den zugehörigen Park- und Gartenanlagen sind ein kulturhistorisch bedeutendes Denkmal. Die Gesamtanlage wurde 1984 als Gesamtkunstwerk des deutschen Rokokos in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen.

Mehr Informationen unter www.schlossbruehl.de

Weitere Sonderliegenschaften

  • Zitadelle in Jülich
  • die Ruinen Burg Drachenfels, Löwenburg, Burg in Tecklenburg
  • Hexenturm in Bornheim
  • Paulusturm in Oelde
  • Römergrab in Köln-Weiden
     

Die Erhaltung von Kirchenbauten ist nicht in jedem Fall einzig eine kirchliche Angelegenheit. Für die sogenannten Patronate trägt das Land Nordrhein-Westfalen die Bauunterhaltungspflicht. Diese „Kirchenbaulast“ gilt für insgesamt 128 Gebäude – zum Beispiel Kirchen, Pfarr-, Küsterhäuser und Wirtschaftsgebäude –, die im Eigentum katholischer oder evangelischer Kirchengemeinden stehen und kirchlichen Zwecken dienen. Fast alle Gebäude stellen wertvolle Zeugnisse der Bau- und Kulturgeschichte Nordrhein-Westfalens dar. Zu ihnen gehören herausragende Bauwerke wie zum Beispiel der Mindener Dom oder die romanische Rundkapelle in Drüggelte (Möhnesee-Delecke).

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